5. Insel Kischi

Programm Nr. 3.

Die Insel Kischi liegt im Onegasee, dem zweit größten See Europas.

Übrigens, alle Seen und Flüsse sind von November bis Mai zu gefroren, wau.

Es umfasst ca. 80 Gebäude und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Insel ist 7 km lang und 0,5 km breit.

Das ganze Gelände ist Museum und wir starten unseren Besuch mit einem Führer, der, wie fast alle Reiseführer hier, Germanistik studiert hat. Aber Lehrer wollte er wegen der „Helikopter-Eltern“ (Zitat) nicht werden.

Rechts die unbeheizte Sommerkirche (Verklärungskirche), vollständig aus Holz, in der Mitte der Glockenturm und links die beheizbare, kleinere Winterkirche. Alle Gebäude sind aus Kiefernholz, die Dachschindeln aus Erlenholz. Erlenholz deswegen, weil es sich leicht nur mit der Axt bearbeiten lässt, und bei Regen aufquillt und so das Wasser von dem drunterliegenden Holz abhält.

Wir können nur die Winterkirche besichtigen, da die Sommerkirche derzeit renoviert wird. Dafür hören wir in der Winterkirche den Gesang von drei tollen Männerstimmen - Gänsehaut!

Neben den Kirchen waren die alten Bauernhäuser aufgebaut.

Wir konnten die „Lebensstube“ (in der die ganze Familie sich aufhielt), die gute Stube (in der die geladenen Gäste empfangen wurden) und den Dachboden (mit allen Geräten) und der „Milchkammer“ besichtigen.

Wir hörten ein melodischen Glockenspiel (oben links), sahen eine originale Windmühle, die durch eine bestimmte Bodenkonstruktion vollständig - je nach Windlage - gedreht werden konnte (oben rechts). Dann sahen wir noch die älteste Holzkirche Russlands (Baujahr 1390, die Lazarus-Kirche).

Wir sahen einem Handwerksmeister zu, wie er nur mit einer (sehr scharfen) Axt aus einem Stück Erlenholz eine Dachschindel formte.

Und wir lernen, dass beim Bearbeiten von Holz mit einer Axt die Holzporen sich automatisch wieder verschließen, hingegen bei dem Bearbeiten mit einer Säge die Holzporen „verletzt“ werden.

Kurz vor der Rückkehr zur MS Russ landete auf der Insel ein kleines grünes Boot mit vielen Menschen, die auch die Kirchen besichtigen wollen. Wir machen, dass wir auf unser Schiff kommen.

Ein Blick zurück, nachdem wir - wiederum pünktlich - um 12:00 Uhr abgefahren sind. Nun haben wir die längste Fahrt mit gut 388 Kilometern vor uns. Planmäßig kommen wir morgen um 14:00 Uhr in Goritzi an.

Ist das nicht ein Postkarten-Bild?

Auf dem Sonnendeck der MS Russ.

In der Small-Bar der MS Russ (da sitzen wir jetzt und schreiben unser Reisetagebuch, neben uns 4 Cocktails). Man muss hier auf Vorrat bestellen. An den westeuropäischen Dienstleistungsgedanken kommen die russischen Servicekräfte noch lange nicht heran.

Unser Speiseraum auf dem Oberdeck, den teilen wir uns mit 58 anderen. In dem unteren Speisesaal sitzen 180.

Wir nehmen noch an einer Führung der Brücke teil.

Einige Basisinformationen der MS Russ:

80.000 Tonnen Dieselöl verbraucht die MS Russ auf der Fahrt von St. Petersburg nach Moskau und zurück, dass sind (bei 1.700 km einfache Fahrt) rund 2.300 Tonnen auf 100 KM. Friday for Future lässt grüßen.

Es befinden sich 240 Passagiere und 100 Personen Bordpersonal auf dem Schiff.

Das Schiff wurde 1987 in der DDR gebaut, fährt maximal 25 km/h und wird im Wesentlichen durch das russische Navigationssystem Glonass geführt.

Die erste von 6 Schleusen die wir bis Goritzi passieren.

Wir werden insgesamt um über 80m gehoben.

Nach Aperitif, Wein beim Essen, danach einen Wodka, gab es in der Small Bar einen lecker Campari-Orange, gefolgt von einem Red-Square und einem Passion-Margarita.

Als Absacker nahmen wir einen Beluga-Wodka.

Jup, dann ging es noch kurz in die Tanzbar und dann ins Bettchen. 

Gute Nacht und bis morgen.